05 – Fatima Gedenkstätte

Diese Flurkapelle ist „Unserer Lieben Frau zum Unbefleckten Herzen von Fatima“ geweiht. In Portugal gibt es einen Ort namens Fátima, dort erschien im Jahr 1917 die Gottesmutter Maria mehrfach drei Hirtenkindern.

Die Eisentaler Fatima-Kapelle wurde 1978 errichtet zum Innehalten und Beten, bereits zuvor gab es hier eine kleinere Altarkapelle.

Gestiftet hat die Marienstatue und die Kapelle Richard Fröhlich, gebaut haben sie freiwillige Helfer. Heute pflegt die Pfarrgemeinde Eisental die Anlage.

Fatimakapelle vor dem Unwetter 1978 im ursprünglichen Zustand – Foto: Bruno Mürb

Allgemeine Informationen über Fatima

Bei den Marienerscheinungen von Fátima handelt es sich um sechs visionäre Erscheinungen einer „weißen Dame“ vor drei Hirtenkindern – Lucia dos Santos und ihren Cousins Francisco und Jacinta Marto – in Fátima, einem kleinen Dorf in Portugal im Jahr 1917, die nach Überzeugung der römisch-katholischen Kirche als Erscheinungen der Jungfrau Maria verstanden werden, die zu den Kindern gesprochen haben soll.

Fatimakapellen sind Kirchengebäude, die der zu Ehren unserer Lieben Frau zum unbefleckten Herzen von Fatima geweiht sind.  Patrozinium ist das Unbefleckte Herz Mariä, der Tag nach dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu (dritter Samstag nach Pfingsten). Die Kirchen sind also Maria-Herz-Kirchen und Liebfrauenkirchen.

Die Mutterkirche aller Fatimakirchen ist die Basílica de Nossa Senhora in Fátima, Portugal.

Fatima Gedenkstätten in Deutschland
Bei den in manchen Orten anzutreffenden „Fatima-Kapellen“ handelt es sich um der Muttergottes geweihte Gebetsorte. In Portugal gibt es einen Ort namens Fatima, dort ist im Jahr 1917 die Gottesmutter Maria mehrfach drei Hirtenkindern erschienen (hier in dieser Mucher Kapelle sind die knienden Kinder rechts und links von der Marienstatue als Wandmalerei in der Apsis zu sehen). In der Folgezeit entwickelte sich Fatima zu einem großen und bedeutenden Marien-Wallfahrtsort.

Als in den Jahren 1939 bis 1945 die Nachrichten der Gefallenen in den Familien und in unserer Gemeinde immer wieder tiefe Wunden riss, war auch nach Ende des Krieges nicht sicher und bekannt, wer zurückkehren wird, wer die Gefangenschaft überleben wird , ob und wann es ein Wiedersehen gibt. Die Heimkehrer aus der Gefangenschaft – die Letzten trafen erst fünf Jahre nach Kriegsende ein -hatten sich ein Ziel gesetzt: Danken und Beten für das Wiedersehen, beten für die Gefallen und Vermissten und auch danken, dass unser Ort verschont wurde.

Miteinander neu auf zu bauen – neu zu beginnen – gemeinsam auf zu brechen war die große Herausforderung. Nach der täglichen Arbeit als Holzhauer in unserem Wald oder als Arbeiter in den umliegenden Fabriken führte der Weg am Abend auf Acker und Wiesen um die Nahrung für Mensch und Tier zu besorgen. Die Zeit war hart, gezeichnet von Leid, Armut aber auch von Hoffnung geprägt von einem tiefem Glauben an Jesus Christus und der Liebe zur Mutter Gottes. Inspiriert von diesem Gottvertrauen, haben im Jahre 1954 Männer aus unserem Ort die Kraft geschöpft diese Fatima Kapelle, auch – Heimkehrer Kapelle – genannt, zu erstellen. Gottesdienste, Marienandachten, und Lichterprozessionen führen immer wieder viele Gläubige an diesen besinnlichen Ort im Gern (Gernsbach). Auch Wanderer und Spaziergänger halten oft im Gebet zur Muttergottes inne. Fleißige Hände sorgen dafür, dass die Fatima Kapelle mit schöner Blumenpracht immer wieder aufs Neue Christen, Urlauber und Wanderer erfreut und  zum Verweilen einlädt.

Fatima Kapelle heute

Die Entstehung der Fatima Kapelle:
aus Alteninterview mit Josef Droll aus Eisental, Sonnenbergstraße:

Ich weiß noch gut, ich habe da hinten ja die Fatima-Kapelle gebaut. Da hat mich der OB Burger angerufen und hat gesagt „Herr Droll, ich gebe Ihnen von mir aus 2.000 DM“.

Frage: Warum war Ihnen das wichtig, diese Fatima-Kapelle zu bauen ?

Das war so: der Richard Fröhlich hatte die Marienstatue gestiftet und die stand da hinten im Freien, grade etwas unterhalb von der Fatima-Kapelle. Man hatte einen Holzverschlag drumherum gemacht, den konnte man im Winter zumachen und im Sommer hat man es aufgemacht. Mit dem Richard hatte ich ein sehr gutes Verhältnis, er war ja Turnwart, und dann hat er gesagt, er wollte eine Kapelle stiften und hat mich angesprochen, an die Stadt zu gehen und dadurch bin ich da ein bisschen mit eingebunden worden. Ich habe  zwei Maurer von uns genommen, die haben dann das Mauerwerk gemacht. Der Max Friedmann hat den Plan gemacht. Aus dem Bühlertäler Steinbruch haben wir Granitsteine geholt und ich habe extra in Müllenbach beim Baumann Granitwerkzeug geliehen, weil wir ja die Steine selber behauen haben.

Frage: Warum hat man damals diese Fatima-Kapellen gebaut ?

Der Richard Fröhlich hat gesagt, er will eine Kapelle stiften und hat damals 13.000 DM zur Verfügung gestellt, also er hat den Anlass gegeben. Er hat damals die Statue und dann auch die Kapelle gestiftet. Der Platz hat ursprünglich dem Sternenwirt gehört und der hat den gerne zur Verfügung gestellt. Doch da lief noch der Bach durch. Dazu muss ich einen erwähnen, den Huber Bernhard von der Horrenbacher Straße. Der hat mit dem Landekarren vierziger Betonrohre von Steinbach über Müllenbach dahin geschleift und hat den Bach verdolt, wo jetzt die Kapelle steht. Da hat er als gesagt: „Wenn ich wieder Geld im Kässle hab, dann komme ich wieder und hole ein Rohr“. So ein Rohr hat damals nur 5-6 DM gekostet.