Buchprojekt Weinbau und Gewannnamen

Der Heimatverein Eisental hat 2024 ein Buch veröffentlicht über die Gewannnamen Eisentals, das auch den Wein thematisiert.

Titel: „trinke un schwätze – Wein & Gewanne in Eisental“. Zusammen mit den Bewohnern von Eisental hat Sprachforscher Dr. Ewald Hall alle Gewannnamen gesammelt, um sie wissenschaftlich zu untersuchen. Neue Erkenntnisse über ihre Bedeutung und die frühere Sprache der Bewohner werden enthüllt. Dazu gehört auch ein Winzerwörterbuch mit 140 Dialekt-Begriffen aus dem Weinbau. Bruno Feists wiederentdecke Prüfungsarbeit von 1966 über die Weinbaugeschichte wurde überarbeitet und wird als Zeitdokument veröffentlicht. 

Das Buch erschien im November 2024 im Format 21 x 21 cm mit 216 Seiten, herausgegeben vom Heimatverein Eisental unter der Redaktion von Bernhard Foos und Ewald Hall. Autoren sind u.a. Bruno Feist, Jürgen Meyer, Pit Klein und Wilfried Lienhard, Ewald Haitz.

Die Buchpräsentation erfolgte im Rahmen des Heimatabends am 09.11.2024. Infos hier


Detaillierte Infos

Sprachwissenschaftler, Weinfachleute, Historiker und engagierte Dorfleute haben zusammengetragen, was Eisental, Affental und Müllenbach im Innersten zusammenhält, nämlich Sprache und Wein.

Zusammen mit den Bewohnern von Eisental hat Sprachforscher Dr. Ewald Hall alle Flur- und Gewannnamen gesammelt, um sie wissenschaftlich zu untersuchen. So wird zum Beispiel erklärt, wie das Eisen ins Eisental kam, nämlich überhaupt nicht. Eyssenthall, einsethal, Einsental sind die ältesten bekannten Schreibweisen von Eisental und im Rahmen seiner Suche entdeckte Ewald Hall auch, dass Eisental wesentlich älter ist als bisher angenommen. Auf einer Wappenurkunde im Eisentaler Rathaus wird 1535 als Ersterwähnungsjahr von Eisental angenommen. Hall fand heraus, dass Eisental bereits 1320 erstmals in einer Urkunde auftaucht und damit ein sogenannter Ersterwähnungs-Zwilling von Affental ist. Eine kleine historische Sensation.

Es bedurfte einiger Anläufe, um ein Eisentaler Wörterbuch aller Weinausdrücke im Dialekt zusammenzustellen. Bei der Befragung alteingesessener Winzerinnen und Winzer kamen 140 spezielle Weinwörter zusammen, deren Aussprache und Bedeutung im Winzerwörterbuch festgehalten werden.

Egon Metzger beschreibt, was er im Laufe des Jahres in den Reben macht, wobei er den Luxus eines rüstigen Rentners hat, der seinem Weinberg viel Zeit widmen kann. Was können Winzer heute noch von alten Rebsorten lernen? Elbling, Fütterer, Gelbhölzler, Arbst, Süssschwarz, Orangentraube und Ortlieber wurden noch vor hundert Jahren gemischt in einem Weinberg angebaut. Jürgen Meyer kümmert sich um alte Rebsorten, bevor sie verschwinden.

Alles in allem also ein Spaziergang durch die Geschichte von Eisental, Affental und Müllenbach mit vielen Neuentdeckungen und Fotos aus privaten Schubladen – ein Heimatbuch im besten Sinn.