Buchprojekt Weinbau und Gewannnamen

Der Heimatverein Eisental plant ein Buch über die Gewannnamen, das auch den Wein thematisiert. Titelvorschlag: „Tringke un schwädse – Wein & Gewanne in Eisental“. Bruno Feists Lehrarbeit von 1964 über die Weinbaugeschichte wird überarbeitet und als Zeitdokument veröffentlicht. Dr. Ewald Hall und die Dorfbewohner haben die Gewannnamen gesammelt und wissenschaftlich untersucht. Neue Erkenntnisse über ihre Bedeutung und die frühere Sprache der Bewohner werden enthüllt. Artikel behandeln die Herkunft von Ortsnamen wie Eisental und Affental sowie spezielle Weinwörter im Dialekt. Egon Metzger beschreibt den Weinbau im Laufe des Jahres, während Jürgen Meyer sich um alte Rebsorten kümmert.

Das Buch erscheint voraussichtlich Mitte November 2024 im Format 17 x 24 cm mit ca. 200 Seiten, herausgegeben vom Heimatverein Eisental unter der Redaktion von Bernhard Foos und Dr. Ewald Hall.

Autoren sind u.a. Bruno Feist, Jürgen Meyer, Pit Klein und Wilfried Lienhard.


Detaillierte Infos

Der Eisentaler Lehrer Bruno Feist hat 1964 in seiner zweiten Lehramtsprüfung ausführlich die geschichtlichen Wurzeln des Weinbaus beschrieben, diese Arbeit ist ein wertvolles Dokument unseres Dorfes. Deshalb wird es überarbeitet und wir veröffentlichen es als Zeitdokument. Sprachwissenschaftler, Weinfachleute, Historiker und engagierte Dorfleute tragen zusammen, was Eisental, Affental und Müllenbach im Innersten zusammenhält, nämlich Sprache und Wein.

Zusammen mit den Bewohnern von Eisental hat Sprachforscher Dr. Ewald Hall alle Gewannnamen gesammelt, um sie dann wissenschaftlich zu untersuchen. Seine Interpretation bringt neue Erkenntnisse über die Bedeutung bestimmter Gelände und über die frühere Sprache der Bewohner. Was etwas frivol klingt, das hat es sprachlich in sich. Warum heißen die beiden Gewanne Tittengraben & Zizenloch so und was steckt hinter ihrem Ursprung? Dr. Ewald Hall gibt sprachwissenschaftlich Auskunft. So wird zum Beispiel untersucht, wie das Eisen ins Eisental kam. Nämlich überhaupt nicht. Eyssenthall, einsethal, Einsental sind die ältesten bekannten Schreibweisen von Eisental. Nach dem „Staubschen Gesetz“ ist durch Zusammenziehung oder Verschleifung ein kurzes -sen- entstanden. Und diese Sprachveränderung beweist, dass Eisental nichts mit Eisen zu tun hat. Das erläutert Dr. Ewald Hall in seinem Artikel über die Herkunft des Ortsnamens Eisental. Woher der Ortsname Affental stammt und wie der Affe tatsächlich auf die Flasche kommt, damit beschäftigt sich der Artikel von Pit Klein, Journalist und ehemaliger Korrespondent beim SWR.

Es bedurfte einiger Anläufe, um ein Eisentaler Wörterbuch aller Weinausdrücke im Dialekt zusammenzustellen. Bei der Befragung alteingesessener Winzerinnen und Winzer kamen 150 spezielle Weinwörter zusammen, deren Aussprache und Bedeutung im Winzerwörterbuch festgehalten wird.

Egon Metzger beschreibt, was im Laufe des Jahres in den Reben gemacht wird, wobei er den Luxus eines rüstigen Rentners hat, der seinem Weinberg viel Zeit widmen kann. Was Winzer heute noch von alten Rebsorten lernen können. Elbling, Fütterer, Gelbhölzler, Arbst, Süssschwarz, Orangentraube und Ortlieber wurden noch vor hundert Jahren gemischt in einem Weinberg angebaut. Jürgen Meyer kümmert sich um alte Rebsorten, bevor sie verschwinden.