Mal gut – mehr schlecht

Die Krankheit Depression besser verstehen – durch Bilder und Worte

Ein Bett in der Dunkelheit, unruhige Kraterlandschaften der Raufasertapete, die abwehrende
Hand eines Menschen: Einfühlsame Fotografien, die die Gedankenwelt von an Depression
erkrankten Menschen bildhaft werden lassen. Die Motive stammen von der in Erfurt lebenden
Fotografin Nora Klein, die anderthalb Jahre lang Betroffene besucht und ihre Gedanken und
Ängste visualisiert hat. Das Ergebnis ist ein 2016 mit Unterstützung der Deutschen Depressi-
onsLiga e.V. veröffentlichter Bildband mit dem Titel „Mal gut, mehr schlecht.“. Nora Klein hat
mit ihren Motiven eine Ausdrucksform gefunden, die jenseits der Worte vermittelt, wie de-
pressive Menschen die Krankheit erleben.
Dazu gibt es eine Vortragsreihe, die die Gefühls- und Gedankenwelt von depressiven Men-
schen transparenter macht. Nora Klein und Sabine Fröhlich, die in dem Buch als Betroffene
porträtiert wird, reisen durch Deutschland, um die psychische Erkrankung ins Gespräch zu
bringen. In Zusammenarbeit mit Institutionen zeigen Klein und Fröhlich in einer visuellen Prä-
sentation Fotografien aus dem Buch-Projekt und lesen dazu Lebensgeschichten von erkrank-
ten Menschen vor. Sabine Fröhlich spricht zudem über ihre eigenen Erfahrungen.
In der anschließenden Diskussion wird das Publikum an dem Gespräch beteiligt. „Wir wollen
mit dem Dialog die Gäste der Veranstaltung emotional erreichen, gleichzeitig freuen wir uns,
wenn sich die Zuhörer öffnen und über ihre eigenen Erlebnisse berichten“, sagt Nora Klein.
Angehörige von Betroffenen bekommen so Einblicke in das Erleben der Depression. Betroffe-
ne erfahren wiederum, dass sie nicht allein sind. Aber auch therapeutisches Fachpersonal, das
mit dieser Vortragsform angesprochen wird, soll im Dialog zwischen Fotografin, Betroffener
und Publikum ein neues Kommunikationsmedium vorgestellt werden. Für alle, die die Krank-
heit Depression besser verstehen wollen – durch Bilder und Worte

Das aktuelle Deutschland-Barometer Depression zeigt auf, dass die Versorgung von Be-
troffenen und ihren Angehörigen in der Pandemie vor besonderen Herausforderungen
steht.* Deshalb möchten wir gerade jetzt mit Hilfe unserer Veranstaltung auf verschie-
dene Unterstützungsmöglichkeiten hinweisen. Durch die enge Zusammenarbeit mit
Akteuren vor Ort, machen wir auf lokale Hilfsangebote aufmerksam
.